Aufgrund des Ähnlichkeitsprinzips wird ein Krankheitszustand erfasst und mit den in der Homöopathie bekannten Mitteln verglichen, um das diesem Krankheitszustand ähnlichste Mittel herauszufinden.
Homöopathische Arzneien haben sich in der Behandlung akuter und chronischer Krankheiten bewährt und sind frei von Nebenwirkungen.
Bei chronischen Erkrankungen werden in einem ausführlichen Anamnesegespräch derzeitige und frühere Erkrankungen und Symptome für die Mittelfindung verwendet.
Um ein möglichst genaues Bild der Situation und der Persönlichkeit des Patienten zu erhalten, sind auch Angaben zur Biographie und Krankheiten der Herkunftsfamilie wichtig.
Heilpflanzen und deren Zubereitungen werden seit Jahrtausenden in allen Kulturen traditionell angewandt und sind auch heute noch eine wichtige Säule in der naturheilkundlichen Behandlung.
Es gibt verschiedene Betrachtungsweisen der Wirkung von Heilpflanzen.Die Naturwissenschaft begründet die Wirkung einer Pflanze nach ihren Inhaltsstoffen und bezieht sich somit nur auf die stofflich-materielle Ebene.
Wir können die heilenden Kräfte aber auch in ihrer Signatur erkennen. Schon Paracelsus vertrat die Signaturlehre und ging davon aus, dass Pflanzen Zeichen tragen, die dem Menschen ihre Heilwirkung vermitteln. Das sind zum Beispiel ihre Gestalt, die Farbe, der Duft, der Standpunkt, die Blütezeit und ihre Ausstrahlung. Man kann auf diese Weise das Wesen der Pflanze ganzheitlich verstehen.
Je nach Indikation werden Heilpflanzen als Urtinktur, in homöopathischer Potenz, als Tee oder äußerlich als Öl verwendet.
Die Spagyrik ist ein uraltes Heilsystem, welches aus der damaligen Alchemie hervorging und von Paracelsus (1493-1541) geprägt wurde. Sie verbindet die Vorteile der Pflanzenheilkunde mit denen der Homöopathie.
Der Begriff stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus den Worten spao = trennen und ageiro = vereinen, zusammen.
Spagyrische Heilmittel setzen am selbstregulierenden System des Organismus an und beeinflussen so akute und chronische Krankheiten positiv, auf körperlicher sowie seelischer Ebene.
Besonderheiten in der Herstellung der Substanzen:
Die zerkleinerten Heilpflanzen werden durch Gährung schonend getrennt. Danach werden die Pflanzen feinfiltriert und destilliert. Dieser Vorgang dient der Reinigung. Anschließend werden die Pflanzen durch hohe Temperaturen verascht. So lassen sich arteigene Mineralien gewinnen. Als letzter Schritt erfolgt die Vereinigung der Mineralstoffe mit der Gärflüssigkeit. Durch dieses Trennen und Wieder vereinigen erfolgt eine Wirkungssteigerung ähnlich dem Potenzieren in der Homöopathie. Die verschiedenen Einzelwirkstoffe der Pflanze ergänzen sich.Daher ist die Heilkraft des Gesamtextrakts größer als die Summe der Einzelstoffe.
In der Spagyrik ist es somit nicht denkbar, dass isolierte oder sogar synthetische Substanzen eingesetzt werden, da der Mensch damit nicht ganzheitlich geheilt werden kann.
Ulrike Ruhl
Ästhetik & Naturheilkunde
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